Ich weiß genau, welchen Weg ich geh,
Ich weiß genau, zu welchem Ideal ich steh.
Jahr für Jahr, tagein tagaus,
Find ich mich im Gedanken an dich.
Ist deine glorreiche Zeit
Ein für alle Mal vorbei?
Wirst du jemals wieder in alter Frische
Über unsre Gipfel fliegen,
Wird die Vernunft endlich
Über deine Feinde siegen?
| : Steige hoch, Tiroler Adler, lerne endlich wieder zu fliegen.
Ich bin der, der da ganz unten steht und lauthals zu dir ruft: „Lebe frei!“ : |
Es ist nicht leicht zu sehn,
Was mit dir passiert.
Wie sich die Willkür dieses Staates
Im Volk manifestiert.
Doch steh auf und zerschlage deine Ketten,
Zeig allen, wie stark du bist,
Lass deinen goldenen Käfig hinter dir,
Genieß die Freiheit, die Freiheit, die du verdienst.
Anton Stockner
LEBE FREI
Vermaechtnis 8, Track 1
Weiß und grüne Schützenfahne
Mit dem Adler purpurrot,
Der den stärksten seiner Brüder
Trotzig seine Stirne bot,
Flattre mit der weißen Seide
Schützen lockend durch das Thal,
Und mit Deiner goldnen Lanze
Fang’ den ersten Sonnenstrahl.
| : Schwing’ die Fahne, Fahnenträger,
Mit der sehnenstarken Hand;
Wer nicht folgt dem heil’gen Banner,
Hat kein Herz für dieses Land. : |
Zieh’ voran bei unsern Festen,
Froh ist der Tiroler Sinn,
Knüpf’ die Herzen fest zusammen,
Jeden Streits Vermittlerin!
Ruft Tirol, zeig’ dem Feinde
Deine Farben hell und rein –
Denn du kannst zerrissen werden,
Doch beschmutzt kannst du nicht sein.
Hermann von Gilm zu Rosenegg,
geb. 1812 in Innsbruck, gest. 1864 in Linz.
DIE SCHÜTZENFAHNE
Vermaechtnis 8, Track 2
46 glaubt Tirol es sei soweit,
Süd-Tirol würde vom Besatzer befreit.
Doch da hatten wir uns alle schwer geirrt,
unsre Heimat wurde immer mehr italianisiert.
57 auf Schloss Sigmundskron,
verlangte unser Volk das Los von Rom.
Die Freiheit, die haben wir bis heute nicht bekommen,
Süd-Tirol wurde in die Knie gezwungen.
| : 61 stürzten Masten in unserem Land,
Feuernacht wird dieser Tag von nun an genannt.
Starke Männer sie waren zu Allem bereit,
Für den Widerstand war es höchste Zeit.
Für die lang ersehnte Freiheit. : |
Die Soldaten haben unsre Berge besetzt,
unsre Ehre wurde immer wieder verletzt.
Darum, ja darum gab es die Feuernacht,
das Problem wurde vor die UNO gebracht.
Menschenleben wurden verschont,
ihr Ziel waren Masten nicht der Tod.
Das Gebot war die Freiheit für Süd-Tirol,
vereint mit den Brüdern aus Nord-Tirol.
Darauf folgte der Besatzer Rache,
und der feige Folterknecht der lachte.
Männer wurden in den Kerker gezerrt,
beschimpft, gefoltert einfach weggesperrt.
Freiheitskämpfer mussten sterben,
der Besatzer führte sie ins Verderben.
Andere wurden zu Krüppeln geschlagen,
die Schmerzen werden sie für immer tragen.
Leopold Wieser
FEUERNACHT
Vermaechtnis 8, Track 3
Wir stehen zu unsrem Volke,
Treu zum Väterglauben.
Auf unser kulturelles Erbe,
Werden wir auf ewig schauen.
Wir pflegen die alten Bräuche,
Und schützen die Kultur.
Wir lieben die hohen Berge,
Die schöne Landschaft und Natur.
| : Solang ein Tiroler Handschlag
Einen Treueschwur bezeugt,
Solang der freie Tiroler
Sich nur vor Gott verbeugt,
So lang werden wir zusammenstehen,
Für das Land unsrer Väter alles geben. : |
Wir pochen auf unsre Sprache,
Das ist unsre Pflicht.
Wir ehren unsre Helden,
Vergessen werden wir sie nicht.
Wir pflegen die Kameradschaft,
Das ist unsre Wesensart.
Geben alles für die Heimat,
Für die Freiheit und Einigkeit.
Georg Nössig
EIN TIROLER HANDSCHLAG
Vermaechtnis 8, Track 4
Im Herzen von Europa im Tirolerland,
Hatte ein junger Bursche keinen guten Stand.
Gegen Faschismus erhob er seine Hand,
Und wurde dafür nach Potenza verbannt.
Nach Kriegsende formierte er den Widerstand.
Allen Tirolern war der gläubige Kaufmann bekannt.
Ihm und seinen Kameraden gehörte die Nacht,
Handelte im Freiheitskampf stets bedacht.
Sepp Kerschbaumer, Kämpfer für sein Recht,
Er wollte nicht mehr leben wie ein Knecht.
Aufrecht führte er seine Männer gekonnt,
Im Befreiungsausschuß an vorderster Front.
Fürs Los von Italien hat er Masten gesprengt,
Wurde vom Feind gefoltert, in den Knast gesperrt.
Vor Gericht übernahm er die ganze Schuld,
Der Familienvater trug diese Last mit Geduld.
Hinter Kerkermauern ging seine Kraft zu Ende,
Legte sein tapfres Leben in Gottes Hände.
In Frangart wurde er zu Grab getragen,
Tausende Tiroler hörte man weinen und klagen.
In Frieden und Freiheit wollte er in Österreich leben,
Für ein vereinigtes Tirol! Dafür galt sein Streben.
Leopold Wieser
SEPP KERSCHBAUMER
Vermaechtnis 8, Track 5
Hell strahlt unser Wappenschild,
In alter Pracht und Herrlichkeit.
Heute glänzt es mit neuer Kraft,
Im Kampf für die Gerechtigkeit.
Der rote Aar mit seinen Krallen
Mit kühnem Blick für alle Zeit.
Auf silbergrauem Hintergrund
Ist er das Symbol der Landeseinheit.
| : Siehst du den Adler auf dem Schilde,
Der den Kranz und die Krone trägt?
Fühlst du, wie sich bei seinem Anblick
Dein Stolz auf unser Land erhöht.
Siehst du den Adler auf dem Schilde,
Der den Kranz und die Krone trägt?
Spürst du, wie bei seinem Anblick
Dein Herz immer stärker schlägt. : |
Hell strahlt unser Wappenschild,
Es beschützt unser Tirolerland.
Es ist das glorreiche Zeichen,
Das uns bis heut’ getragen hat.
Dem Land Tirol zu Ehren,
Es steht für die Wahrhaftigkeit.
Möge Gott an unsrer Seite stehen,
Im Kampf für Recht und Freiheit.
Georg Nössig
WAPPENSCHILD
Vermaechtnis 8, Track 6
Die Zeit der Option,
Ein Kampf ohne Sieg.
Meine Heimat verraten,
In diesem Krieg.
Um die Sprache nicht aufzugeben,
Sollte ich ziehen in ein fernes Land.
Unterdrückung ertragen,
Oder die Heimat verlieren.
Und ich rief mit blutendem Herz!
Du „Brennende Lieb“,
Dir gilt mein letzter Schrei.
Lebe wohl, lebe wohl!
Deutsch will ich bleiben,
Du mein Heimatland,
Du mein Südtirol!
Hier Faschismus,
Dort Nazismus,
Zwischen diesen Übeln
Mussten wir wählen.
Mein Bruder blieb in seinem Dorf,
Zu wichtig war ihm der Elternhof.
Unterdrückung ertragen,
Oder die Heimat verlieren.
Und mein Bruder rief mit blutendem Herz!
Du „Brennende Lieb“
Dies ist mein letzter Schrei.
Mein Bruder, lebe wohl, lebe wohl!
Ich werde bleiben,
In meinem Heimatland,
In meinem Südtirol!
Unterdrückung ertragen,
Und die Kultur aufgeben.
Oder die Heimat verlieren
Und in der Ferne leben.
Die Option war eine traurige Zeit,
Und nicht alle Wunden sind geheilt.
Unterdrückung ertragen,
Oder die Heimat verlieren.
Georg Nössig
BRENNENDE LIEB
Vermaechtnis 8, Track 7
Graue Tage, schwarze Nächte,
Kein Licht war mehr in Sicht,
Die Freiheit stand in weiter Ferne,
Es nahte sich das letzte Gericht.
Es ging um des Landes Fortbestand.
So begann der Freiheitskampf.
| : Sie waren jung, sie waren voller Leben.
Für ihre Heimat haben sie selbstlos alles gegeben.
Sie waren bereit, für Südtirol zu sterben,
Sie waren Freiheitskämpfer, sie waren Helden. : |
Sie agierten aus dem Untergrund,
Es ging nun Schlag auf Schlag.
Sie haben die Besatzungssymbole
Mit Dynamit in die Luft gejagt.
So zogen sie das Land aus der Not,
Standen getreu bis in den Tod.
Um der Folter zu entkommen,
Mussten sie fliehen ins Exil.
Ihr Ziel war die Selbstbestimmung,
Nicht diese Scheinautonomie.
Sie kämpften für ihr Ideal.
Sie hatten keine andere Wahl.
Georg Nössig
DIE PUSTERER BUBEN
Vermaechtnis 8, Track 8
Wir atmen dünne Luft.
Wie lang sind wir noch leise?
Wir ersticken fast dabei.
Brauchen wir noch Beweise?
Wir sind anders.
Wir passen nicht in das Gefüge.
Wir sind gefangen,
In den Zwängen einer Lüge.
| : Glückliche Sklaven
Sind die größten Feinde der Freiheit,
Darum keine Furcht
Vor dem Funken der Wahrheit.
Wir liegen regungslos
In den Armen dieses Staates.
Los von Rom!
Jetzt! Und nicht erst eines Tages. : |
Bald ist es soweit,
Dieses System ist fast am Ende
Bald ist es vorbei,
Die Zahlen sprechen Bände.
Es ist bekümmernd,
Dabei einfach zuzusehen.
Es ist an der Zeit,
Dass wir uns jetzt erheben.
Wo ist das rettende Ufer,
Wo ist der rettende Fels?
Dieser fremde Staat,
Ist die Wurzel dieses Übels.
Wir brauchen Wege,
Die uns in die Zukunft führen,
Wir brauchen Ziele,
Die uns in die Freiheit führen.
Georg Nössig
LOS VON ROM
Vermaechtnis 8, Track 9
Das Unrecht wird besiegelt,
Im Londoner Geheimvertrag.
Italien bekommt sein Beutegut,
Nach heimtückischem Verrat.
Südtirol wird von Österreich gerissen,
Was folgt ist die Besatzungszeit.
Die Selbstbestimmung wird verweigert,
Und das Land, es bleibt geteilt.
| : Noch immer liegt Südtirol in Ketten,
Vom Besatzer in die Knie gezwungen.
Man kann nicht ewig trennen, was zusammengehört.
Volk von Südtirol, nimm deine Zukunft in die Hand. : |
Der Umzug am Blutsonntag,
Geht in die leidvolle Geschichte ein.
Faschisten werfen Handgranaten,
In die hilflose Menschenmenge rein.
Beim Versuch, ein Kind zu retten,
Wird ein Lehrer erschossen.
Der Marlinger Franz Innerhofer,
Muss als erster sein Leben lassen.
Mussolini übernimmt die Macht,
Es folgt Unterdrückung und Tyrannei.
Die deutsche Schule wird verboten,
Für uns Tiroler eine schwere Zeit.
Im Widerstand wird Josef Noldin
Ins ferne Italien verbannt.
An den Folgen stirbt er später,
In Salurn, im deutschen Unterland.
Georg Nössig
SÜDTIROL IN KETTEN
Vermaechtnis 8, Track 10
Dort, wo der Dom in Bozen steht,
Und wo die Etsch nach Süden fließt,
Dort, wo Südtirol ans Welschland grenzt,
Und das ewige Eis am Ortler glänzt.
Dort, wo die Hofburg in Innsbruck steht,
Und wo der Inn nach Nordost fließt.
Und dort wo Tirol an Bayern grenzt,
Und das ewige Eis der Wildspitze glänzt.
Stehen wir mit starker Hand für das Tirolerland.
| : Heimatvolk, o Heimatland,
Seit alter Zeit verbunden.
Heimatvolk, o Heimatland,
Heute wollen wir’s bekunden.
Uns hält ein äußerst starkes Band,
Gott beschütze es, das Tirolerland. : |
Dort, wo die Liebburg in Lienz steht.
Und wo die Drau nach Osten fließt,
Und dort wo Tirol an Kärnten grenzt,
Und das ewige Eis am Großglockner glänzt,
Stehen wir mit starker Hand für das Tirolerland.
Georg Nössig
TIROLERLAND
Vermaechtnis 8, Track 11
Im besetzten Süden Tirols
Im schönen Gries bei Bozen,
Ist der Freiheitskämpfer
Namens Luis Amplatz geboren.
Die faschistische Schule
Musste er bereits als Kind ertragen,
Und schon damals ließ er sich
Vom Besatzer wenig sagen.
| : Deine Worte bleiben unvergessen:
Freund, der du die Sonne noch schaust:
Grüß mir die Heimat,
Die ich mehr als mein Leben geliebt.
Freund, der du die Sonne noch schaust,
Grüß mir die Heimat,
Und kämpfe für sie weiter. : |
Als junger stolzer Leutnant
War er bei den Schützen,
Später konnte er den BAS
Mit seinem Kampfgeist unterstützen.
Mit seinen tapferen Kameraden
Hat er für die Freiheit gekämpft,
Und die Besatzungssymbole
In die Luft gesprengt.
Trotz Verbannung
Ist er bald zurückgekehrt,
Gemeinsam mit Jörg Klotz
Hat er Italien das Fürchten gelehrt.
Eines Nachts haben sie sich
Auf der Brunner Mahder versteckt.
Dort hat der Spitzel Kerbler
Luis im Schlafe niedergestreckt.
Leopold Wieser